
HEIMATORTSGEMEINSCHAFT HAMRUDEN
Unter den Persönlichkeiten der Siebenbürger Sachsen aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Religion sind zu erwähnen Samuel von Brukenthal, Gubernator von Siebenbürgen, Hermann Oberth, der Raketenpionier, Georg Daniel Teutsch, Bischof der Siebenbürger Sachsen. Wir von der HOG möchten das Augenmerk auf Bekannte Persönlichkeiten die aus Hamruden oder zeitweise in Hamruden gelebt haben richten. Personen die auch außerhalb der Dorfgrenze Anerkennung gefunden haben und den Hamrudner als Vorbild dienen.
Im Rahmen der HOG haben diese Personen eine hohen Stellenwert. Aber außer den erwähnten Personen deren Lebenslauf hier kurz beschrieben wird möchten wir auch auf die vielen Hamrudner hinweisen die durch ihr Schaffen,Talent, Wissen und Engagement unser Ansehen im Dorf positiv geprägt haben und auch in der neuen Heimat dazu beitragen werden das "der Hamrudner" nicht vergessen wird"
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Anna Simonis aus Hamruden
(später als Peincess Omer und Baronin von Braunecker bekannt) eine der schillerndsten europäischen Frauen der letzten Jahrhunderwende
„Hochbetagt starb (10.01.1914) in Paris kurz vor Ausbruch des I. Weltkrieges Anna Baronin Braunecker, die ehemalige einzig - rechtmäßige Gattin des berühmten türkischen Feldherren Omer Pascha. Ein von seltenem Glück verschöntes Leben hat damit einen Abschluß erreicht, ein Leben, über welches das Schicksal eine Zeit lang märchenhaften Glanz und Reichtum, umrankt von üppigster orientalischer Romantik, ausgeschüttet hatte.“ (so Frau Hermine Melas)............siehe PDF.
von Knall Hermann

Georg Helmut Hohendorf
Georg Helmut Hohendorf Ein Hamrudner als Spitzenmanager der kanadischen
Auto-Industrie. So wie andere amerikanische Millionäre ihre Karriere - sprichwörtlich schon - als Tellerwäscher begannen, fing auch Georg ganz klein an und wurde zunächst mal Landarbeiter. Als er dann das College in Windsor besuchte jobbte er bei Ford in Detroit und erlernte so das Handwerk des Fahrzeugbauers von der Pike auf. Seine fachliche Begabung und Tüchtigkeit fanden bei maßgebenden Stellen gebührende Anerkennung. Er erfuhr tatkräftige Förderung durch das Institut Henry Ford und konnte sein technisches Wissen vervollkommnen und vertiefen. In dieser Zeit begegnete er auch dem Mann, der für ihn zum Schicksal wurde: Lee lacocca.
Als Iacocca zur Firma Chrysler überwechselte, ging Hohendorf als sein engster Mitar-
beiter mit und wurde gleich mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet. So konnte er sehrbald schon sein Meisterstück vollbringen: Nach seinem Konzept wurde das Chrysler-Montagewerk in Windsor vollkommen modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In diesem Werk entstanden die Chrysler-Fahrzeuge der T115-Familie, - die amerikanischen Autos der achtziger Jahre.
Damit hatte jedoch die Karriere von G.H. Hohendorf noch nicht ihren Höhepunkt er-
reicht. Nachdem lacocca nämlich mit dem Mitsubishi-Konzern das Gemeinschaftsunternehmen „Diamond Star Motors Corporation“ ins Leben gerufen hatte, berief er seinen durch besondere Zuverlässigkeit ausgezeichneten „Transilvanian“ als geschäftsführenden Vizepräsidenten und für die Produktion zuständigen Ratgeber in den Vorstand.
Das Foto endstand ungefähr 1932 in Hamruden vor der Abreise nach Kanada. Georgs Mutter Sara Hohendorf,geborene Simonis mit den drei Kindern Johann, Hermine und Georg Helmut( vorne im Bild links der jüngste ist Georg)​
Mehr im PDF "Georg Helmut Hohendorf" aus dem Heimatbuch "Hamruden… was wir lieben ist geblieben….
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Die Music-Band „Hamrudner Musikanten“ von Johann Müller (Honno).
Im Jahr 1956 fand eine Gruppe praktizierender Freizeit-
musiker zusammenfand, um eine „Music-Band“ aufzustellen. Leichte Muse, also Unterhaltungsmusik, war die Richtung, der sie sich verschrieben hatten. Hans Kloos spielte Saxophon, Helmi Sadler Akkordeon, Andreas Christiani Schlagzeug und ich selber Klarinette. Der fünfte im Bunde war zwar ein Nichthamrudner, aber jedem in der Gegend gut bekannt: der Lehrer Hans Scheel aus Katzendorf, damals in Draas berufstätig. Er spielte die Geige und blies Trompete. Ein Markenzeichen dieser Band war es jedoch, daß die meisten Mitglieder
nicht nur ein Instrument spielten sondern mehrere Instrumente und daher austauschbar waren. Oinz löste Hans Scheel ab und von da ab spielte er nur noch Trompete und widmete sich außerdem auch dem Gesang er wurde der echte „Starsänger” der Band und seine Stimme fand überall Anklang, sein Talent und liebe zur
Musik hat er an seine Kinder und Enkelkinder weiter gegeben die in der neuen Heimat mit klassischer Musik eine große Hörerschaft haben.
So haben wir also die ganzen Jahre über in wechselnder Zusammensetzung Musik gemacht und sind dabei weit herumgekommen. In vielen Ortschaften Siebenbürgens und in
der Sathmarer Gegend (haupsächlich in Oberwischau), ja sogar im Banat haben wir uns in die Herzen eines stets dankbaren Publikums gespielt. Unsere Wochenenden waren fast restlos ausgebucht.
Diese Flexibilität hat denn auch die lange Bestandsdauer der Band von 21 Jahren gesichert.
Unsere Wochenenden waren fast restlos ausgebucht, und das bedeutete zum Beispiel Samstag auf auf einer Hochzeit zu spielen und Sonntag (nach einigen wenigen Stunden Schlaf) auf Dorfhochzeiten bis Montag in der Früh weiterzumachen. Gerne folgten wir jedem Ruf zur Ausübung unserer geliebten Musik und es machte uns selber einen Riesenspaß, unsere Zuhörerschaft auf Bällen, Hochzeiten und Feiern aller Art in beste Stimmung zu versetzen.
Doch alles hat einmal ein Ende.
Das Ende unserer Band kam am 17. März 1977, als mein Schwager Oinz und ich nach Deutschland aussiedelten. „Nach uns die Sintflut”; denn nach uns verließen alle „Hamrudner Musikanten” der Reihe nach ihre angestammte Heimat, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
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Hellmut Seiler
Geboren am 19. April 1953 in Reps, Siebenbürgen. Sohn von Ella Seiler, Lehrerin aus Hamruden) ist ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Satiriker.
Nach der Grundschule in Reps und Abitur in Kronstadt studierte Hellmut Seiler von 1972 bis 1976 in Hermannstadt deutsche und englische Philologie. Anschließend war er als Lehrer in Neumarkt am Mieresch tätig.
1985 beantragte Seiler, der der deutschsprachigen Minderheit der Siebenbürger Sachsen angehört, die endgültige Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Bei der Tagung »Deutsche Literatur in Rumänien im Spiegel und Zerrspiegel der Securitate-Akten«, die das IKGS an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität vom 7. und 8. Dezember 2009 veranstaltete, berichtete er, wie er aufgrund dieses Antrags aus dem Lehramt entfernt wurde. Gleichzeitig wurde ihm jeglicher Auftritt als Schriftsteller und Publizist untersagt.
1988 siedelte Seiler in die Bundesrepublik Deutschland über. Neben der schriftstellerischen Tätigkeit war er bis 2019 u. a. als Lehrer tätig.
2009 konnte Seiler in Bukarest beim Nationalen Rat für das Studium der Archive der Securitate (rum.: C.N.S.A.S.) seine Akte einsehen, aus der unter anderem hervorging, dass er verdächtigt wurde, mit dem Bundesnachrichtendienst zusammenzuarbeiten.
Seiler ist Mitglied der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, der Künstlergilde Esslingen und war Generalsekretär/Geschäftsführer des Exil-P.E.N. von 2014 bis 2021.
Er ist der Initiator des „Rolf-Bossert-Gedächtnispreises“ (gegründet 2019).
Auf dem Foto zu sehen die Überreichung vom Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis,
die höchste von den Siebenbürger Sachsen vergebene Ehrung für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen. Der Kulturpreis wurde für das Jahr 2024 ihm zuerkannt. Der Preis wurde in feierlichem Rahmen am Pfingstsonntag, dem 19. Mai, während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl verliehen.
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Prof. Helmut Sadler
(26. Juni 1921-19. Juni 2017) Musikwissenschaftler und Professor für Harmonie und Kontrapunkt am Konservatorium in Heidelberg war zwei Jahre Dorfschullehrer in Hamruden.
Helmut Sadler wurde 1921 in Streitfort/ Siebenbürgen geboren. Er stammt aus einer Kantorenfamilie und besuchte die Volksschule in Scharosch, das Gymnasium in Elisabethstadt und das Theologisch- Pädagogische Landeskirchenseminar in Hermannstadt. Vor Kriegsbeginn wirkte er zwei Jahre als Volksschullehrer in Hamruden. Es folgte die Einberufung zum Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft, bevor er am Kirchenmusikalischen Institut in Erlangen sein Musikstudium aufnahm. Sein Kompositionslehrer in den Jahren unmittelbar nach Kriegsende war Hans Roessert in Bamberg. In den Jahren 1947 bis 1952 studierte Helmut Sadler an der Musikhochschule in Heidelberg. Hier brachte die Begegnung mit dem Komponisten Prof. Gerhard Frommel die wohl lebensentscheidende Klärung über die eigene Berufung.
Nach sechs Jahren, in denen Helmut Sadler als freier Komponist tätig war, unterrichtete er am Mannheimer Bach-Gymnasium Musik. Ausserdem führte er Lehraufträge am Fröbel- Seminar in Mannheim und an der Städtischen Musik-und Singschule in Heidelberg aus, wo er auch stellvertretender Direktor gewesen ist.
Von 1963 bis 1977 war Helmut Sadler Tonsatz- und Instumentallehrer an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg.
1977 wurde er zum Dozenten für Tonsatz und Musiktheorie an die Musikhochschule Heidelberg-Mannheim berufen, 1980 erfolgte die Ernennung zum Professor.​
Mehr im PDF "Helmut Sadler Komponist und Musikpädagoge" aus dem Heimatbuch "Hamruden… was wir lieben ist geblieben….
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Georg Sadler
Als „Pra(di)jer Getz” war er auch über der Hamrudner Grenze als Musikschafender bekannt. Zwar ist er selbst nie Prediger gewesen, aber sein Urgroßvater gleichen Namens hat dieses Amt innegehabt und durch seine lange Dienstzeit die Berufsbezeichnung „Pra(di)jer“ als Übernamen erhalten. So ist auch Georg Sadler als „Pra(di)jer Getz” in die Dorfgeschichte eingegangen.
Die musikalische Begabung muss schon als Erbanlage in der Familie gelegen haben, denn auch der Vater, Georg Sadler sen. (geb. 1852), war eng mit der Musik verbunden und hat das Organisten Amt und hat das Organisten Amt in der Kirche über lange Jahre hinweg ausgeübt. Kurz nach der Jahrhundertwende übergab er dieses Amt seinem Sohn (geb.1884), der das technische Rüstzeug dafür durch einen sorgfältigen Musik-unterricht vorher schon erhalten hatte.
Der junge Georg bildete sich durch Selbststudium weiter um sein musikalisches Talent zur vollen Entfaltung zu bringen.
Neben dem Orgelspiel beherrschte er auch eine Vielzahl anderer Instrumente.
Er erteilte in seinem Musikzimmer Unterricht für Klavier, Geige und Gitarre.
Daneben betreute er ein Kammerorchester von sechs Personen.
Doch damit nicht genug leitete er von jeher auch die Blasmusik der Adjuvanten.
Das Bewusstsein um das Schwinden seiner Kräfte mag ihn dazu gedrängt haben, in den frühen fünfziger Jahren seinen beiden Nichten intensiven Klavier- und Orgelunterricht zu erteilen, um seine Nachfolge sicherzustellen.
So ist Georg Sadler denn nach über 50 Jahren selbstlosen Dienstes für die Kirche und unentwegten Beitrags für die Musikkultur der Gemeinde im Jahre 1969 als 85-jähriger aus dem Leben geschieden.
Mehr im PDF "Georg Sadler - ein Leben für die Musik" aus dem Heimatbuch "Hamruden… was wir lieben ist geblieben….
